Laut der Industrie- und Handelskammer Athen erhalten die Arbeitnehmer in Griechenland inzwischen die niedrigsten Löhne innerhalb der Eurozone.
Die griechischen Arbeitnehmer werden mit Löhnen auf dem Niveau von vor vier Jahren entlohnt und zählen inzwischen zu den schlechtbezahltesten Arbeitnehmern in der gesamten EU. Dies geht aus den Daten des Statistischen Amts der Europäischen Union (EuroStat / ESTAT) hervor, welche das Zentrum für Studien und Untersuchungen der Industrie- und Handelskammer Athen (EBEA) auswertete und der Präsident der Kammer, Konstantinos Michalos, bei einer Pressekonferenz am 02 Oktober 2012 präsentierte.
Es handelt sich um die durchschnittlichen jährlichen Bezüge während der Jahre 2008 – 2011 in Ländern der EU, in den USA und in Japan. Für das Jahr 2011 betrugen die durchschnittlichen Jahresbezüge der griechischen Arbeitnehmer 10.110,60 Euro, gegenüber 10.693, 01 Euro im Jahr 2008. Die Löhne der Griechen sind also einerseits sogar unter das Niveau der letzten vier Jahre gesunken und liegen andererseits zwischen 17 Ländern der Europäischen Union auf dem letzten Platz.
Direkt nach Griechenland folgt laut der Untersuchung die Türkei, wo die durchschnittlichen Jahresbezüge der Arbeitnehmer 5.640,12 Euro erreichen. Auf der Gegenseite stehen an der Spitze der Liste als „Champions“ die Norweger (35.360 Euro), gefolgt von den Löhnen in Luxemburg (28.016 Euro).
Das enorme Lohngefälle innerhalb der Europäischen Union
Wie niedrig im Europäischen Vergleich der durchschnittliche Jahresverdienst der Arbeitnehmer in Griechenland ausfällt, vermittelt folgende Auflistung:
- Norwegen: 35.360 Euro
- Luxemburg: 28.016 Euro
- Belgien: 26.540,91 Euro
- Österreich: 25.349,63 Euro
- Deutschland: 25.252,91 Euro
- Niederlande: 24.969,61 Euro
- Frankreich: 21.926,16 Euro
- Großbritannien: 21.354,13 Euro
- Italien: 19.171,74 Euro
- Island: 18.769,80 Euro
- Spanien: 16.382,09 Euro
- Portugal: 10.882,88 Euro
- Griechenland: 10.110,60 Euro
Die durchschnittlichen Arbeitnehmer-Jahreseinkommen in den USA werden mit 18.724,73 Euro und in Japan mit 24.604,68 beziffert.
Der Präsident des Zentralverbands der griechischen Kammern und der EBEA , Konstantinos Michalos, erklärte anlässlich dieser Daten, aber auch des Drängens der Troika auf arbeitsrechtliche Änderungen, die weitere Lohnsenkungen zur Folge haben werden:
„Jede neue Senkung der Löhne ist kriminell. In einem Land mit 28% seiner Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze sind nicht die Arbeitskosten das Problem.“
(Quelle: Imerisia)
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